Das FRIEDENSLICHT DER RELIGIONEN
  • fand 2005 den Weg in die Realität durch die Begegnung der Lichtvision des Künstlers Leo Lebendig mit den Aktivitäten der Selbsthilfe-Initiative IFF (Interreligiöses-Friedens-Forum) in der Dortmunder Nordstadt. Das IFF wurde initiiert von dem Pastoren-Ehepaar der Dortmunder Pauluskirche Sandra und Friedrich Laker. Ziel war die Unterstützung bereits bestehender oder neu zu initiierender stadtteilbezogener Aktivitäten von Angehörigen unterschiedlicher Kulturkreise als Reaktion auf den "Nine Eleven" 2001 und seine sozial-politischen Folgen. In dem Willen zur gemeinsamen Aktion gestaltete sich auch im FRIEDENSLICHT DER RELIGIONEN
    die Absage an die These des US-amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Phillip Huntingtons vom zu erwartenden "Kampf der Kulturen" (" Clash of Civilizations", 2003). Siehe unten "Der Ausgangspunkt" *

  • wurde 2008 durch eine internationale Jury zum offiziellen TWINS2010 Projekt der RUHR.2010 erklärt. Unter dem Leitsatz "Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel" (Karl Ernst Osthaus 1874 -1921) stellt sich die Metropole Ruhr den Problemen des durch den Wegfall der Schwerindustrie bedingten Strukturwandels.
    Das Kunst-Projekt
    FRIEDENSLICHT DER RELIGIONEN trägt mit seinen Veranstaltungsorten und Kooperationspartnern zu diesem Wandel unter unterschiedlichen Schwerpunkten bei: historisch – politisch – kulturell – religiös – ökonomisch – sozial – initiativ – spirituell – international – global.

  • Das Projekt unterliegt in den vier Jahren seit der Ausschreibung des europäischen Großprojektes RUHR.2010 bis zu seiner Realisation in den Jahren 2009/2010 und darüber hinaus selbst dem Wandel. Bei der Begegnung mit den Menschen an verschiedenen Städten im In- und Ausland wird ein Prozess von Synergie-Effekten ausgelöst, aus dem neue Formen (siehe die Geburt der "human soul" 2010 in Essen) und die Bildung neuer Kooperationen zwischen Ideen, Personen und Orten entsteht: siehe Jerusalem, Bethlehem, Dresden, Hiroshima…

  • 2011: Weltumspannende Herausforderungen des menschlichen Geistes wie die aktuellen Kriege, Naturkatastrophen und Umweltkatastrophen mit dem Ausmaß der Zerstörung des japanischen Atomkraftwerks Fukushima geben dem
    FRIEDENSLICHT DER RELIGIONEN
    in der neuen Form der "human soul" eine notwendig globale Bedeutung.
Der Ausgangspunkt…
des Projektes war die Realisation des "Friedenslichtes der Religionen" in der Pauluskirche in der Dortmunder Nordstadt im Jahr 2004/ 05. Anfang 2005 gestalteten Bewohner - nicht nur - des Stadtteils in gemeinsam vorbereiteten Veranstaltungen mit kulturell/religiösem Schwerpunkt unter dem "Friedenslicht der Religionen" eine interreligiöse Friedenswoche. Christen, Muslime und religiös nicht gebundene Bürger - Mitglieder der großen jüdischen Gemeinde Dortmunds konnten wegen der damals zu bewältigenden organisatorischen Entwicklung der eigenen Gemeinschaft nicht gewonnen werden – stellten die Besucher und leisteten die organisatorischen und künstlerischen Beiträge.
Yunus Çelik und das FRIEDENSLICHT DER RELIGIONEN in der Pauluskirche Dortmund

Yunus Çelik
FRIEDENSLICHT DER RELIGIONEN
Friedenswoche vom 28.1. bis 2.2.2005
in der Pauluskirche Dortmund
Erklärung
Yunus Çelik - Moschee Bachstraße

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,

immer mehr werden die Begriffe Terror, Terrorismus, Krieg und Gewalt mit dem Islam zusammenhängend
in den Vordergrund gestellt, dies geschieht insbesondere
in den Medien.
Betrachtet man die letzten Jahre, zeigt sich Gewalt und Tod zweierlei Weise. Auf der einen Seite geschehen Naturkatastrophen, wie zum Beispiel das Erdbeben
in Istanbul vor wenigen Jahren oder die Flutkatastrophe
in Südostasien. Hier begegnen sich Menschen aus
aller Welt um Menschen in der Not zu helfen, um Wunden zu heilen. Auf der anderen Seite zeigt sich der Krieg
und der Terror mit all seiner Gewalt und seinem Leid,
wo Menschen schutzlos und ahnungslos getötet werden.

Hinter dem Begriff „Terror“ stehen Menschen, die hassgefüllt, machtbesessen und mitleidlos Menschen töten. Sie planen und organisieren Gewaltanschläge
auf Menschen, die nicht in ihr System passen.
Das Unvereinbare und das Erschreckenste dabei ist, dass diese Gewaltanschläge im Namen des Islam durchgeführt werden. Gewalt und Islam sind nicht vereinbar und können nicht vereint werden. Denn das
Wort „Islam“ bedeutet Frieden.
Frieden mit Gott.
Frieden mit der Menschheit.

In der Begründung für die Durchführung des Projektes heißt es:
"Die Distanz zur Kirche in diesem in Innenstadt-Nähe liegenden Stadtteil ist groß. Der Stadtteil ist ein ehemaliges Arbeiterwohnviertel, das heute noch stark von sozialen Problemen geprägt ist (hoher Anteil von Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, Alleinerziehenden, auch Drogenabhängigen). Der Anteil der nicht-deutschen und nicht-christlichen Bevölkerung wächst stark. Schon jetzt beträgt der Anteil der Deutschen weniger als die Hälfte der Wohn-Bevölkerung. Der Anteil der evangelischen Bevölkerung beträgt nur noch ca. 20%. Interreligiöse Initiativen wie das nach dem 11. September 2001 gegründete "Interreligiöse Friedensforum" und Gesprächskreise zwischen Kirchen und Moscheen haben für den Stadtteil und die Arbeit der Kirchen eine wichtige Bedeutung. Sie bemühen sich in erster Linie um Verständigung und Toleranz zwischen den im Stadtteil und in Dortmund vertretenen Religionen."
Die Bevölkerungsentwicklung im "Ruhrgebiet",
dem größten wirtschaftsgeografisch definierten Raum Europas mit 5,4 Mill. Einwohnern, zu dem Dortmund mit seinen fast sechshundert Tausend Bürgern zählt, ist durch einen hohen Migrationsanteil gekennzeichnet. Das führt in einzelnen Städten oder Statteilen (wie z.B. Dortmund-Nordstadt oder Duisburg-Marxloh) zu mit dem Zitat vergleichbaren Relationen zwischen deutschstämmiger und ausländischer, hier vorwiegend türkischer Herkunft. Um daraus sich ergebende Konfliktfelder zu minimieren oder zu beseitigen sind in Dortmund mit EU-Geldern (URBAN II Projekt) ortsnahe Bürgerprojekte mit organisatorischer Hilfe der Quartiersmanagements realisiert und damit Integrationsbemühungen erfolgreich umgesetzt worden. (Die Dokumentation des ansonsten frei finanzierten "Nordstadt FRIEDENSLICHTES" zählt dazu.)